Was bedeutet Nukleoplastie?

Der Begriff Nukleoplastie setzt sich aus dem lateinischen Wort „nukleus“ für Kern und dem griechischen Wort „plassein“ für formen oder bilden zusammen. Damit beschreibt man das Ziel der Methode, nämlich die Umformung bzw. Anpassung des krankhaft veränderten Bandscheibenkerns. Der Operateur versucht dies, indem er etwas Gewebe aus dem gallertigen Kern der Bandscheibe (Nucleus pulposus) entfernt. Dadurch verringert sich der Druck in der Bandscheibe, die Vorwölbung kann sich wieder zurückziehen und der komprimierte und gereizte Spinalnerv entlastet werden.

Indikationen Nukleoplastie

  • Bandscheibenvorwölbungen im Hals- oder Lendenwirbelsäulenbereich
  • Leicht bis mittelgradige Bandscheibenvorfälle, bei denen der Faserring der Bandscheibe noch intakt ist.
  • Chronische Schmerzen im Rücken oder in den Beinen
  • Beschwerden, die trotz konservativer Therapien wie Physiotherapie oder Schmerzmittel nicht ausreichend gelindert werden
  • Der krankhafte Befund an der Bandscheibe darf nicht zu ausgeprägt sein (zB. Inkontinenz, Parese, volle Lähmung, Reithosenanästhesie)
  • Die betroffene Bandscheibe sollte im Vergleich zu den gesunden benachbarten Bandscheiben nicht mehr als 50 % an Höhe verloren haben.
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  • Bei Patienten, die bereits eine Bandscheibenoperation hinter sich haben, kann es zu erneuten Beschwerden kommen. Die Nukleoplastie bietet eine minimalinvasive Möglichkeit, diese Probleme zu behandeln, ohne dass ein weiterer großer Eingriff notwendig

Vorteile der Nukleoplastie

  1. keine Schnitte in das Gewebe notwendig
  2. Keine Vollnarkose notwendig.
  3. Die Patienten können direkt nach dem Eingriff wieder aufstehen und sich normal bewegen.
  4. Sofort nach der OP hat der Patient weniger Schmerzen, nach wenigen Tagen sind bei über 80 % der Betroffenen die Schmerzen völlig verschwunden. Dies bestätigen auch klinische Studien, bei denen die Patientenzufriedenheit nach einem halben Jahr bei 90 % liegt. So wird aus einer Operation, welche früher noch zu einem mehrtägigen Krankenhausaufenthalt geführt hat, ein normaler ambulanter Eingriff.
  5. Vorteil des neuen Verfahrens ist, dass die Kosten des neuen Eingriffs voll von der Krankenkasse getragen werden.

Ablauf der Nukleoplastie

  1. Vorbereitungen und Anamnese: Bevor die Nukleoplastie durchgeführt wird, erfolgt eine gründliche Anamnese und Diagnosestellung. Prof. Dr. med. H. Pilge nimmt sich Zeit, Ihre Krankengeschichte zu besprechen und alle relevanten Informationen zu sammeln. Eine genaue Untersuchung und Bildgebung (wie MRT oder CT) helfen, die genaue Ursache Ihrer Beschwerden zu identifizieren und den Eingriff präzise zu planen.

  2. Lokale Anästhesie und Eingriff: Der Eingriff wird unter einer kurzen Narkose durchgeführt. Er beginnt mit der Verabreichung einer lokalen Anästhesie, um die Einstichstelle zu betäuben und den Eingriff für Sie schmerzfrei zu gestalten. Unter ständiger Bildkontrolle wird eine feine Nadel in die betroffene Bandscheibe eingeführt. Diese präzise Platzierung ist entscheidend für den Erfolg der Behandlung.
  1. Eingriff wird mit Hilfe einer nur 1 Millimeter dünnen Hohlnadel vorgenommen. Somit sind keine Schnitte in das Gewebe notwendig. Die Nadel wird bei dem ambulanten Verfahren in Maskenkurznarkose unter Röntgen- oder Computertomographiekontrolle exakt in die betroffene Bandscheibe eingeführt. Durch die Öffnung in der Nadel wird eine sehr dünne Sonde in den Nukleus pulposus, den weichen Kern der Bandscheiben, eingebracht. An der Katheterspitze wird im schadhaften Bereich durch langwellige Stromimpulse ein Plasmafeld mit einer Temperatur von rund 40 bis 70° erzeugt. Auf diese Art wird in diesem kurzen Eingriff das überschüssige Bandscheibengewebe, welches für die Beschwerden des Patienten verantwortlich ist, verdampft. Das gebildete Gas wird über die Hohlnadel abgeleitet.

Nachsorge und Erholung nach Nukleoplastie

Nach der Nukleoplastie können Sie sich in einem ruhigen Raum erholen. Die meisten Patienten verspüren nur minimale Beschwerden nach dem Eingriff und benötigen keinen Verband. Sie erhalten detaillierte Anweisungen zur Nachsorge, um die Heilung zu unterstützen. Bereits nach kurzer Zeit können Sie wieder Ihren normalen Aktivitäten nachgehen und eine deutliche Verbesserung Ihrer Lebensqualität feststellen. Die Teilnahmen am Arbeitsalltag ist bereits am nächsten Tag wieder möglich.

Was sind die Risiken der Nukleoplastie?

Wie bei jedem chirurgischen Verfahren gibt es auch hier Risiken und im Einzelfall Komplikationen, die bei einem Eingriff dieser Art auftreten können: Schmerzen an der Eingriffsstelle, Infektionen, Nervenreizungen, versehentliche Beschädigung oder Verletzung des umliegenden Gewebes, Beschädigung der Elektrode. Daraus können zusätzliche chirurgische Eingriffe oder Behandlungen resultieren

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